Wenn Ihr Hund nach einigen Stunden noch nicht wieder aufgetaucht ist, bewahren Sie weiterhin Ruhe und melden Sie sich unter der Notfall-Hotline.
Wir versuchen so bald als möglich für Sie da zu sein und Ihnen zu helfen.
Machen Sie sich in der Zwischenzeit mit den nächsten Schritten vertraut und organisieren Sie Hilfe von Freunden.
Hunde sind wahre Überlebenskünstler und können auch nach Tagen oder Wochen mit Ihrer Hilfe zu Ihnen
zurückfinden.
Die Heimwegschleppe (HWS) ist in der Tiersuche eine der erfolgreichsten Maßnahmen. Mit Hilfe Ihres Geruchs versuchen Sie, Ihrem Hund den Weg nach Hause zu bahnen. Es sollte im besten Fall die engste Bezugsperson diese Schleppe ziehen. Manchmal bietet es sich auch an, eine läufige Hündin als Schleppenverstärker einzusetzen.
Dazu beraten wir sie gerne.
Anleitung:
Sonderfall:
Ist der entlaufen Hund noch nicht lange beim Besitzer, fehlt die Bindung und das Vertrauen noch, so sollte die Schleppe (zusätzlich zum Geruch der Bezugsperson/T-Shirt) mit einem gut duftendem Wurstwasser gezogen werden.
Wurstwasser:
Mischen Sie ein paar Liter Fleischbrühe mit etwas Leberwurst, Wiener, Pansen oder ähnlichem und kochen dies kurz auf. Das so entstandene "Gebräu" sieben Sie ab und füllen es in Flaschen. Die Deckel der Flaschen perforieren, so dass nun zusätzlich eine verlockend duftende Tröpfchenspur gelegt werden kann.
Ihr Hund ist auch nach einigen Stunden des Wartens nicht zurückgekehrt. Um Aufmerksamkeit zu bekommen müssen Sie nun Flyer drucken und großflächig verteilen. Durch die erhöhte Aufmerksamkeit bekommen Sie Sichtungen und Anhaltspunkte, wo sich ihr Hund befindet.
Weiter unten finden sie einen Flyer als PDF, den sie herunterladen und selbst ausfüllen können, oder sie fordern Flyer bei Tasso an.
Bei der Gestaltung haben sich mehrere kleinere aussagekräftige Fotos bewährt
Der Text sollte kurz und präzise gehalten werden:
Um den Geruch nicht wild zu verteilen, wäre es gut, freiwillige Helfer zum Flyern zu schicken. Als Besitzer konzentrieren Sie sich vermehrt auf zielgerichtete Heimwegschleppen, um den Hund nicht unnötig zu verwirren. Auf diesen können Sie selbstverständlich auch Flyer verteilen und alle verfügbaren Nachbarn ansprechen.
Bei den Flyern gilt : Je mehr umso besser! Mehrere hundert Stück !
Scheuen Sie sich nicht, im Umkreis von einigen Kilometern zu flyern. In die Briefkästen der nächsten Nachbarschaft (Umkreis 500m) wird je ein eigener Flyer geworfen. In ländlichen Gebieten können Hunde weite Strecken zurücklegen, ohne gesehen zu werden, deshalb darf man auch in Nachbardörfern Zettel aushängen.
Wählen Sie markante Stellen:
Bäcker
Supermarkt
Metzger
Anschlagtafel
Reitstall
Freiwillige Feuerwehr
Bushaltestellen ...
Zwar
ACHTUNG!
Flyern ist eigentlich nur nach vorheriger Erlaubnis durch die zuständige Behörde erlaubt und kann bei Missachtung mit einem Bußgeld geahndet werden.
Meistens jedoch wird ein Auge zugedrückt. Deshalb entfernen Sie bitte, sobald ihr Hund gefunden wurde, die Flyer wieder sorgfältig.
Nicht immer ist der Einsatz eines Suchhundes sinnvoll. Ein ängstlicher Hund wird sich nur ungern von einem Suchhund finden lassen und deshalb weglaufen.
Dennoch gibt es Indikationen, die einen schnellen Einsatz nötig machen;
Anhand des Individualgeruchs des entlaufenen Tieres werden unsere gut ausgebildeten Tiersuchhunde die frischeste Spur des Ausreißers aufnehmen und ihn so weit als möglich verfolgen. Dabei kann man entweder das festhängende Tier finden oder zumindest den Aktionsradius bestimmen und begrenzen.
Dazu ist ein Geruchsartikel des entlaufenen Tieres nötig:
Der Geruchsartikel sollte zeitnah gesichert werden. Geeignet sind alle Gegenstände, mit denen das Tier in Kontakt war: Decken, Bürsten, Halsbänder, gerne auch Kot.
Dieser Artikel wird in eine geruchsneutrale Tüte gesteckt und sicher verwahrt. Alle Menschen und Tiere, die ebenfalls mit diesem Geruchsartikel in Kontakt gekommen sind oder waren, müssen zum Ausschließen bei einem Suchhundeeinsatz vor Ort sein. Unsere Hunde schließen dann die Personen aus, die bereits anwesend sind und suchen wirklich nur das abgängige Tier.
Wenn ihr Hund nach einigen Tagen immer noch nicht zurückgekehrt ist, aber an einer bestimmten Stelle vermehrt gesichtet wurde, ist es oft hilfreich, eine Futterstelle einzurichten, um ihn an diesen Platz zu binden. Dort lässt er sich dann leichter manuell oder per Lebendfalle sichern.
Zu einer Futterstelle, die unbedingt täglich (mehrmals) am besten von derselben Person betreut werden muss, gehört auch immer eine Wildkamera, um das Verhalten genauer analysieren zu können. Diese kann bei uns gegen eine Leihgebühr geliehen werden. Zur Platzierung der Futterstelle und zum geeigneten Futter beraten wir euch gerne.
Wenn unser Hund sich trotz der eingerichteten Futterstelle nicht einfangen lässt, ist eine Lebendfalle eine weitere Möglichkeit, ihn zu sichern. Gerade wenn Hunde erst sehr kurz in ihren Familien sind und noch kein Vertrauen gefasst haben oder aus dem Tierschutz kommen, bedarf es immer wieder dieses Hilfsmittels. Eine Falle muss genau wie eine Futterstelle betreut und täglich mit schmackhaften Futterhappen gefüllt werden.
Wenn der Hund dann in der Lebendfalle gefangen ist, müssen vier Helfer möglichst schnell vor Ort sein, um den Hund daraus wieder zu befreien.